Die Wahrheit über Tequila

Sicherlich haben wir alle nach dem Trinken schon des Öfteren schlimme Kater erlebt und gerade der Kater nach Tequila (obwohl Rotwein auch echt übel ist) ist grausam, manchmal sogar so schlimm, dass man nicht einmal mehr dazu in der Lage ist, Tequila – oder Agaven-Schnäpse im Allgemeinen – zu riechen. Nichts desto trotz muss gesagt werden, dass wir den Tequila zu Unrecht beschuldigt haben!

Wir alle wissen, dass Alkohol giftig ist, aber wieso assoziieren die Leute gerade Tequila so oft mit den schlimmsten Katererlebnissen ihres Lebens? Zunächst einmal ist zu seiner Verteidigung zu sagen, dass Tequila meist nicht der einzige Alkohol ist, den diese Menschen in einer durchzechten Nacht trinken. Man beginnt mit Bier oder Wein, darauf folgen womöglich einige Cocktails, und wenn es nötig ist, holt man sich zwischendurch einen kleinen Anheizer – hier kommen die Shots ins Spiel. Bei so einer Durcheinandertrinkerei ist es kein Wunder, dass es einem am nächsten Tag nicht gut geht und man vor allem den penetranten Geschmack des Tequilas in schlechter Erinnerung behält.

Es gibt jedoch einen weiteren Grund, weshalb so viele Menschen Tequila für ihre schlimmen Kater verantwortlich machen. Jedoch wissen nur die Wenigsten, was sie da eigentlich trinken, und was Tequila wirklich ist – also lest weiter, um die Wahrheit über Tequila zu erfahren.

Die Tequila Kategorien

Erst einmal müsst ihr wissen, dass es zwei Kategorien von Tequila gibt: den aus 100% Agave Azul (blaue Agave) und Tequila Mixto (gemischter Tequila). Die blaue Agave (wiss. Tequilana Weber) wächst nur in bestimmten Regionen Mexikos, wo die geographischen Bedingungen für ihre Entwicklung ideal sind. Und wie alle Agaven, die für die Herstellung von alkoholischen Getränken verwendet werden, braucht es mindestens 7 Jahre, um die vollständige Reife zu erreichen.

Tequila Mixto hingegen, der laut Verordnung auch einfach nur Tequila genannt werden darf, muss mindestens 51% Agaven-Zucker enthalten; die restlichen 49% jedoch dürfen auch aus anderem Zucker bestehen, üblicherweise wird hierfür Zuckerrohr verwendet. Meist wissen nur die Produzenten, welche Inhaltsstoffe sie tatsächlich verwenden, um Tequila Mixto zu produzieren. Unter dem Strich bedeutet das also, dass Tequila Mixto zwei (oder mehrere) verschiedene Sorten Alkohol kombiniert – und ratet mal, was ihr die ganze Zeit getrunken habt: Wenn auf der Flasche nicht ausdrücklich „100% Agave Azul“ zu lesen ist, dann ist dieser Tequila nicht pur und wird höchstwahrscheinlich einen schrecklichen Kater verursachen.

Der 100% Agave Azul Tequila auf der anderen Seite beinhaltet nur den Zucker der blauen Agave und die Vorschrift besagt, dass die Flasche mit dem Label „100% Agave“ versehen werden muss. Wann immer ihr also eine Flasche Tequila kauft, versichert euch, dass dieser wirklich aus 100% Agave besteht.

Es ist nicht ganz klar, warum das Gesetz die Herstellung von Tequila Mixto überhaupt erlaubt, aber betrachtet man die Fakten, lässt sich der Schluss ziehen, dass dies wohl überwiegend aus ökonomischen Gründen der Fall ist. Zum einen ist 100% Agave Tequila ziemlich teuer, da die Agaven-Produktion begrenzt ist; erinnert euch daran, dass die Blaue Agave nur in wenigen Gemeinden der fünf Staaten Mexikos kultiviert werden kann. Zum anderen benötigt die Agavenpflanze allgemein mindestens 7 Jahre, bis sie reif ist. Erst dann hat die Pflanze genug Zucker produziert, um Alkohol herzustellen. Auch wächst jede Pflanze in einer anderen Geschwindigkeit, weshalb es immer auch Pflanzen gibt, die noch mehr Zeit benötigen. Tequila Mixto hilft in diesem Fall, die fehlenden Einnahmen der Industrie zu kompensieren, wenn es zu einem Mangel der Agave Azul kommt.

Im Folgenden gehe ich näher auf die Institutionen ein, die die Produktion von Tequila regulieren, welcher wie auch andere Sorten von Mezcal ein wesentlicher Bestandteil der mexikanischen Kultur ist. Ihr seid interessiert daran, die Geschichte mexikanischer alkoholischer Getränke und Spirituosen zu schmecken? Folge mandilon.de dann auf Facebook und bleibt dran für unsere nächste Verköstigung oder schreibt mir, wenn ihr die Geschichte der Agaven-Destillate schmecken und dabei neue und einzigartige Geschmäcke und Getränke in einer privaten Verköstigung entdecken wollt.

 

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